Als Team NINJA und Koei Tecmo Games Nioh dieses Jahr für PS4 veröffentlichten, waren Kritiker und Fans gleichermaßen begeistert. Sie lobten insbesondere das herausfordernde strategische Kampfsystem, den Schauplatz des Spiels, für den die Macher das Japan des 17. Jahrhunderts zum Leben erweckten, den Fokus auf Erkunden und das Hardcore-Gameplay, dass an die extrem beliebte Dark Souls-Reihe erinnert. Viele Fans wünschten sich eine PC-Version. Und nun ist sie mit Nioh: Complete Edition ganz offiziell da.
Zusätzlich zum Originalspiel gibt es drei Erweiterungen: „Drache des Nordens“, „Unbeugsame Ehre“ und „Ende des Blutvergießens“ Und nur bei der PC-Version gibt es den Dharmachakra Kabuto-Helm, mit einem Rad an der Vorderseite, das uns irgendwie bekannt vorkommt. Außerdem gibt es eine Reihe von Grafikeinstellungen und Optionen sowie zwei Schnellstart-Voreinstellungen: den Action-Modus mit 60 FPS und den kinoreifen Movie-Modus mit 4K-Unterstützung.
Wie du sicher schon am Artwork erkannt hast, spielt Nioh in der Welt der Samurai im 17. Jahrhundert. Du schlüpfst in die Rolle von William, einem blonden Einzelgänger auf Reisen und tödlichen Schwertkämpfer, dessen Geschichte lose auf einem realen englischen Navigationsoffizier basiert, der dem Shogun Tokugawa Ieyasu diente. Und in diesem Spiel erweisen sich die kriegerischen Fähigkeiten von William als äußerst praktisch: Hinter fast jeder Ecke lauern schier unüberwindbare Gefahren. Deine Reise spielt zur Zeit der Streitenden Reiche. Dabei musst du gegen unzählige Yokai kämpfen: schreckliche Dämonen, für die Wesen aus der japanischen Folklore als Inspiration dienten. Außerdem musst du dich anderen Samurai stellen, oft auch mehreren Gegnern auf einmal. Das fordert starke Konzentration, blitzschnelle Reflexe und sehr gutes taktisches Denken. Vor allem macht Nioh keinen Hehl daraus, dass es ein schwieriges Spiel ist, sondern sieht dieses Merkmal eher als Auszeichnung. Wenn du eine Mission erfolgreich beendest oder einen besonders schrecklichen Boss erledigst, wirst du ein Hochgefühl ohne Gleichen erleben.
Zum Glück bist du nicht auf dich allein gestellt. Du hast mehr als genug Möglichkeiten, dich mit weiteren Spielern zusammenzutun. Oft ist das der entscheidende Faktor im Kampf gegen die furchterregendsten Yokai. Natürlich könntest du auf die Idee kommen, die anderen helfen dir allein aus Uneigennützigkeit. Doch wahrscheinlicher ist es, dass die lukrativen In-Game-Rewards, die unabhängig von Sieg oder Niederlage winken, der größere Anreiz sind.
Der Kampfstil in „Nioh“ basiert auf einem System aus Kampfhaltungen, Parieren und Ki, einer Art Ausdauer. Jede der drei möglichen Haltungen hat ihre Vor- und Nachteile. Du musst geschickt zwischen ihnen wechseln, wenn du so viele Kämpfe wie möglich gewinnen möchtest. Mit der hohen Haltung verleihst du deinen Attacken mehr Nachdruck, kannst aber nur eingeschränkt ausweichen oder Angriffe deiner Gegner abwehren. Die mittlere Haltung ist überwiegend defensiv und eine der sichersten Haltungen. Doch die Möglichkeiten, den entscheidenden Schlag gegen deine Feinde auszuführen oder sie mit einem schnellen Angriff über die Flanken zu überlisten, sind hier sehr eingeschränkt. In der niedrigen Haltung kannst du gegnerischen Angriffen hervorragend ausweichen und immer flink agieren. Doch obwohl du aus dieser Haltung extrem schnell attackieren kannst, sind deine Angriffe hier am schwächsten. Aber sie sind die optimale Strategie, um einen angeschlagenen Feind endgültig zu erledigen. Für welchen Kampfstil du dich auch entscheidest, dein Ki wird auf jeden Fall schwinden – je nach Actionlevel auch mal ziemlich schnell. Du musst dein Ki jederzeit gut im Auge behalten und es dir sorgfältig einteilen. Denn wenn es dir ausgeht, bist du gefundenes Fressen für deine Feinde. Um in Nioh richtig gut zu werden, musst du den Ki-Impuls beherrschen: ein Manöver mit gutem Timing, mit dem du selbst mitten in einer Schlacht deine Ki-Reserven wieder aufladen kannst. Je präziser das Timing, desto mehr Ki erhältst du zurück.
Wenn du deinen Eroberungszug gegen deine Gegner beginnst, sammelst du nach und nach Skill-Punkte, die du für Haltungen mit bestimmten Waffen verwenden kannst. Diese Methode ist ideal, um deine Angriffs- und Verteidigungsfähigkeiten zu perfektionieren und deinen ganz individuellen Kampfstil zu entwickeln. Apropos Waffen – davon gibt es jede Menge. Und viele verschiedene Rüstungen. Dein Erscheinungsbild und deine Ausrüstung werden sich also im Lauf des Spiels immer wieder ändern. In wirklich fordernden Situationen, wenn selbst raffinierter Schwertkampf und ausgeklügelte Strategien nicht helfen, kannst du eine besondere Kraft aktivieren, mit der dir brutal zerstörerische Moves gelingen und du vorübergehend unbesiegbar wirst. Doch diese Fähigkeit kostet gewaltig viel Energie. Deswegen solltest du sie nur einsetzen, wenn es unbedingt nötig ist.
Zu Nioh gibt es drei Erweiterungen, die die Story weiterführen und eine ganze Reihe furchterregender Gegner, unter anderem Bosse, ins Spiel bringen. In „Drache des Nordens“ lernst du die Region Oshu kennen, in der Date Masamune Geistersteine für seine persönlichen Zwecke sammelt. In „Unbeugsame Ehre“ landest du im Schneegestöber der Belagerung von Osaka, wo du auf Sanada Yukimura, einen der hervorragendsten militärischen Anführer Japans triffst. „Ende des Blutvergießens“ schließt die lange, kräftezehrende Geschichte von Williams ab. Die Story spielt während der letzten Tage der Zeit der Streitenden Reiche.
Nioh: Complete Edition ist in der PC-Version nur als digitale Edition verfügbar. Du kannst sie ab 7. November auf Steam herunterladen. Mit den Erweiterungen im Bundle, dem Action-Modus mit 60 FPS, dem 4K-Movie-Modus sowie einem exklusiven Helm mit Ventil-Optik genießt du das beste, umfassendste Erlebnis mit Nioh. Die PS4-Version wurde von Kritikern auf zahlreichen Seiten wie IGN, Polygon, Kotaku, Gamespot und weiteren euphorisch aufgenommen. Kritiken der PC-Edition werden sicher bald verfügbar sein.