Das Rock Band-Franchise hat in der Gaming-Gemeinde bereits eine große Fangemeinde gewonnen, weil es ein mitreißendes, rythmusbasiertes Erlebnis bietet, bei man das aufregende Leben eines erfolgreichen Musikers hautnah nachempfinden kann. Bei dieser preisgekrönten Franchise können sich Gamer einen Gitarren-Controller umschnallen, hinter einem Schlagzeug Platz nehmen oder sich ein Mikrofon schnappen, um sich durch einen endlosen Katalog an Hits zu spielen oder zu singen.
Das Team von Harmonix hat mit Rock Band VR jetzt noch einmal einen draufgelegt. Mit dem von Grund auf neu für modernes VR entwickelten und auf Oculus Rift verfügbaren Spiel kann der Spieler direkt von seinem Wohnzimmer eine virtuelle Bühne betreten, um ein unvergleichliches Musikerlebnis zu genießen, das so richtig rockt. Dazu kommen zahlreiche neue und großartige Melodien, neue VR-spezifische Funktionen und ein aktualisiertes Punktesystem – der Garant für einen weiteren Chartstürmer!
Bringt die Band wieder zusammen
Da die früheren Versionen von Rock Band alle darauf ausgelegt waren, ein möglichst nachvollziehbares und realistisches Band-Erlebnis zu bieten, ist ein VR-Erlebnis der logische nächste Schritt in dieser Franchise. Es wäre nicht sehr schwierig gewesen, das rhythmusbasierte Gameplay einfach nur für das Oculus Rift-Headset anzupassen und sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen. Aber während der ersten Prototyp-Phase stellte das Team bei Harmonix fest, dass dieser Ansatz nicht den richtigen Ton traf.
„Zunächst haben wir versucht, unser einzigartiges rhythmusbasiertes Gameplay in eine VR-Umgebung zu integrieren“, sagt Greg LoPiccolo, kreativer Leiter von Rock Band VR. „Aber das traditionelle Rock Band ist ein sogenanntes Blattspiel-Game, bei dem man intensiv auf einen Punkt auf dem Bildschirm blickt. Wir haben schnell gemerkt, dass dieser Ansatz überhaupt nicht für VR geeignet ist, bei dem der Spieler üblicherweise in ein äußerst intensives Gaming-Erlebnis abtauchen kann. Daher haben wir uns zusammengesetzt und ein komplett neues Konzept entwickelt, von dem wir überzeugt sind, dass es sich viel besser für die VR-Plattform eignet.“
„Wir haben bei diesem Spiel eine deutlich größere Aufmerksamkeit auf das Rendering und die Animationsqualität gerichtet“, sagt LoPiccolo. „Der gesamte Level an verfeinerter Animation und Performance-Präzision ist beiRock Band VR um ein Vielfaches höher, da wir eine absolut überzeugende Darstellung der Bühne erschaffen wollten. Ich bin besonders stolz auf Schlagzeuger Wes: wenn man ihn beobachtet, kann man sehen, dass er in jedem Song die richtigen Drums spielt – eine technische Meisterleistung. Die Beleuchtung musste ebenfalls grundlegend überarbeitet werden, da sie in Echtzeit direkt auf den Spieler und seine Bandkollegen gerichtet sein muss. Deswegen musste sie um ein Vielfaches genauer und naturgetreuer sein.“
Testing, Testing, 1, 2, 3...
Wie die obigen Beispiele verraten, bedurfte es einer Menge Arbeit, um Rock Band auf Oculus Rift zu bringen. Glücklicherweise stellte das Entwicklungsteam fest, dass sich ihre neue Aufgabe sehr gut mit einem VR-Erlebnis vereinbaren ließ.
„Die Simulation eines Bühnenauftritts passt sehr gut zu VR,“ meint LoPiccolo. „Da man ausschließlich auf einer Bühne steht, gibt es hier auch keine dieser Fortbewegungsprobleme, mit denen einige andere Spiele zu kämpfen haben. Das Gefühl des Eintauschens ist atemberaubend: du spürst die Energie der Menge und fühlst neben der akustischen Wucht deiner Gitarre, die aus deinem Verstärker dringt, auch die Sounds deiner Bandkollegen. Selbst abseits des Gameplays kann man das fantastische Erlebnis genießen, vor einem großen Publikum auf einer Bühne zu stehen.“
Der Wechsel zu VR ermöglichte ihnen zudem, weitere Funktionen hinzuzufügen, die speziell für das Oculus Rift-Headset angepasst wurden. Wenn du nach hinten schaust, fängt dein Drummer an, den Start des Songs herunterzuzählen. Schaust du auf die Pedale zu deinen Füßen, kannst du verschiedene Gitarreneffekte durchspielen.
„Du kannst dich auf der Bühne auch teleportieren und direkt mit jedem deiner Bandkollegen abrocken“, fügt LoPiccolo hinzu. „Oder du kannst die Drumkit-Becken mit dem Hals deiner Gitarre zum Klingen bringen und viele weitere versteckte Funktionen entdecken, welche die Spieler aber selbst herausfinden sollen.“
Die Möglichkeit, einen Oculus Touch-Controller am Hals der Rock Band-Gitarre zu befestigen, lässt den Spieler noch tiefer in das Rockstar-Erlebnis eintauchen.
„Wir haben diese Möglichkeit hinzugefügt, um die Bewegung des Gitarren-Controllers zu verfolgen und während des Spiels realistisch zu rendern“, erklärt LoPiccolo. „Man bekommt den Eindruck, als wäre man selbst die Gitarre – das funktioniert wirklich großartig und gibt einem das Gefühl, als würde man tatsächlich auf der Bühne stehen.“
Ein neu für VR aufgelegtes Rockband-Erlebnis
Auch wenn der Übergang zu VR glatt verlief, so mussten trotzdem einige Herausforderungen gemeistert werden. Als größte Hürde erwies sich jedoch der Ehrgeiz des Teams: Rock Band VR bietet nicht nur eine völlig neue Perspektive, sondern es wurde auch mit einem völlig neuen Musiksystem ausgestattet.
„Mit der Gitarrensimulation bei Rock Band VR kann der Spieler während des Spielens völlig neue Gitarrentracks generieren“, sagt LoPiccolo. „Du kannst Rhythmus- und Soloparts spontan und nach eigenem kreativen Geschmack kreieren. Die erforderliche technische Komplexität und das akustische handwerkliche Können brachten das Team jedoch an seine Grenzen. Um ehrlich zu sein, habe ich bis zum Ende daran gezweifelt, ob wir das wirklich schaffen können.“
Auch wenn es schwierig war, solche Funktionen zu realisieren, so sind es genau diese, die Rock Band VR zu solch einem realistischen Bühnenerlebnis machen. Der Fokus auf Realitätsnähe war ein natürliches Ergebnis der Tatsache, dass zahlreiche Mitglieder des Entwicklungsteams aus erster Hand wissen, wie sich ein Auftritt vor Publikum anfühlt.
„Mehrere Mitglieder des Teams – mich eingeschlossen – sind oder waren aktive Mitglieder in Bands, daher konnten wir uns auf unsere eigenen Bühnenerfahrungen stützen“, sagt LoPiccolo.
Selbstverständlich weiß jeder, der schon einmal an einer Live-Performance beteiligt war, dass manche Dinge bei einem Auftritt auch einmal schiefgehen können. Daher hat das Entwicklungsteam dafür gesorgt, dass solche herausfordernden Situationen ebenfalls in das Spiel integriert wurden.
„Besonders viel Spaß bei der Reproduktion von Live-Auftritten hat das Einbinden von Shows gemacht, bei denen nicht alles läuft, wie geplant“, meint LoPiccolo. „Es gibt zum Beispiel Shows, bei denen nur ein sehr kleines Publikum anwesend ist, bei denen die Zuschauer dich beschimpfen, oder bei denen dein Equipment nicht richtig funktioniert.“
Aber warum werden die Fans solchen negativ klingenden Situationen ausgesetzt? Es geschieht alles im Namen der Realität und der lustigen Unterhaltung.
„Diese verrückten und schwierigen Dinge passieren richtigen Bands immer wieder“, erklärt LoPiccolo. „Selbstverständlich gibt es auch erfolgreiche Shows, bei denen jeder Fan deinen Namen schreit, aber es macht auch Spaß und es ist bereichernd, einmal die andere Seite des Starruhms zu erleben.“
Die größten Hits
Der letzte Aspekt von Rock Band VR, bei dem das Entwicklerteam besonders um Authentizität bemüht war, ist die Trackliste. Einer der Gründe dafür, warum Rock Band so populär war, ist die großartige Auswahl der Songs, die man gleichermaßen gern hören und spielen mochte. Rock Band VR setzt diese Tradition mit einer Mischung aus Klassikern wie „Walk This Way“ von Aerosmith und modernen Hits wie „Ain't It Fun“ von Paramore fort. Auf die Frage, ob der Wechsel zu virtueller Realität die Setlist beeinflusst hat, betont LoPiccolo, dass die Qualität der Tracks oberste Priorität hatte.
„Unsere Grundsatzphilosophie war: wenn es ein guter Song ist, finden auch wir einen Weg, damit er in Rock Band VR funktioniert. Daher haben wir eine Menge Arbeit investiert, um die Music-Engine und das Gameplay ausreichend flexibel zu gestalten, damit man mit einer großen Auswahl an Songs arbeiten kann“, sagt er. „Im Rock Band-Franchise haben wir uns damit einen Namen gemacht, dass wir eine breite Palette an Rockgenres und -künstlern unterstützen, und wir waren entschlossen, diese Tradition auch bei Rock Band VR fortzusetzen.“
Die Fans werden sich freuen zu hören, dass Rock Band VR den beliebtesten Songs der Vorgängerversionen Respekt zollt.
„Das Lizenzteam hat sich bei diesem Spiel selbst übertroffen“, betont LoPiccolo. Das Team hat dafür gesorgt, dass es auch in „Rock Band VR“ eine ganze Reihe von „Greatest Hits“ aus den früheren Rock Band-Spielen gibt. Darüber hinaus haben wir uns auch einige neue Lizenzen gesichert, die es nur bei Rock Band VR gibt.“
Harmonix hat sich zudem vorgenommen, aufstrebenden Künstlern ein größeres Publikum zu bescheren. In Anbetracht der großen Popularität der Vorgängerversionen können neue Künstler ein größeres Publikum erreichen, wenn ihre Songs in die Trackliste des Spiels aufgenommen werden. Obwohl LoPiccolo keine näheren Einzelheiten nennen darf, verrät er: „Rock Band VR wird Songs von einigen aufstrebenden Künstlern enthalten, von denen wir viel halten und die wir unseren Fans gerne vorstellen möchten.“
Zugabe, Zugabe!
Die Musikgeschichte ist voller Künstler, die sich über die Jahre weiterentwickelt haben, um ihre kreative Leidenschaft auszuleben und bei ihren Fans relevant zu bleiben. Der legendäre David Bowie und die großartige Madonna sind nur zwei Beispiele für Künstler, die neue Sounds und Figuren entwickelt haben, um uns zu unterhalten und zu inspirieren.
In diesem Stil erklimmt auch Harmonix mit Rock Band VR die Bühne. Während das Spiel die Elemente des klassischen Franchise beibehält, dank derer die Vorgängerversionen die Spitze der Charts erreicht haben, bietet es zahlreiche neue Elemente, die mit Sicherheit dafür sorgen werden, dass das neue Spiel einen ähnlichen Weg einschlagen wird. Mit einer großartigen Mischung aus Neuem und Altbewährtem sollte es etablierte Fans erfreuen und gleichzeitig ein neues Publikum anziehen, die schon bald mit ihrer virtuellen Band in VR abrocken können.
Rock Band VR wird am 23. März auf Oculus Rift und Touch veröffentlicht.